Realitätenhandlung

Lisbeth Exner

 
autorin

Lisbeth Exner, 1964 in Wien geboren, lebt als Autorin und Journalistin mit ihrer Familie in Tutzing und Wien. Sie studierte Germanistik in Wien und veröffentlichte wissenschaftliche Texte. Unter anderem publizierte sie Monografien über Grete Weil, Leopold von Sacher-Masoch und Kaiserin Elisabeth. Mit Herbert Kapfer gab sie die zweibändige Montage Verborgene Chronik aus Tagebuchaufzeichnungen des Ersten Weltkriegs. „Realitätenhandlung” ist ihr erster Roman.

LISBETH EXNER
REALITÄTENHANDLUNG
Roman
144 Seiten, 12 x 19 cm
Gebunden, Lesebändchen
A: € 18,50 D: € 18,00 CH: CHF 22,00
ISBN:978-3-03930-037-2
Auch als E-Book

„Der Besitz läßt einen selbst keine Nacht schlafen, wer weiß, was ihm alles passieren könnte! Oder was einem mit seinem Besitz alles passieren könnte. Lustige Sachen. Versprochen!“
Elfriede Jelinek

Bei einem Ortstermin für eine geplante Zwangsräumung treffen in einer papierüberladenen Wiener Altbauwohnung sechs unterschiedliche Personen aufeinander.

Eine an Demenz erkrankte Mieterin inmitten ihrer riesigen Bibliothek. Ein Gerichtsvollzieher mit zwanghaften Verhaltensmustern. Eine Immobilienbesitzerin, die mit ihrem Erbe eigenbrötlerische Studien finanziert. Ein junger Mann vom Schlüsseldienst, der sich als kapitalismuskritischer Student outet. Eine hundertzwanzigjährige Geisterfrau, die sich nicht von ihrem im Dritten Reich erworbenen Zinshaus trennen kann. Und ein Spediteur mit krimineller Vorgeschichte.

Lisbeth Exner lässt die Gedanken in ihrem dichten Kurzroman, zu dem Elfriede Jelinek das Vorwort geschrieben hat, rund um die Themen Wohnen und Besitz kreisen. Von der Wiener Wohnbaupolitik seit 1920 und dem Ausverkauf jüdischen Hauseigentums nach dem „Anschluss“ bis zur aktuellen Immobilienspekulation. Vom vermeintlichen Sieg des Kapitalismus bis zur Idee des Gemeinwohls. Vom Wohnungseinbruch bis zur Zwangsräumung. Hier verschmelzen Lektüre und Leben zu einem Bewusstseinsfilm.

 

„Es ist ein kurioses belletristisches Debüt, das Lisbeth Exner da vorgelegt hat – vor allem aber eine kurze Tiefenbohrung zum Thema Eigentum und Erben.“
Süddeutsche Zeitung, Antje Weber

„Ein schmales, ein wunderliches Buch ist dieses literarische Debüt, skurril, versponnen, merkwürdig. In wechselnden Perspektiven streift die Schriftstellerin die Abgründe des Menschen, lässt in kurzen, knappen Kapiteln verborgenen Rassismus aufblitzen, Herrscherallüren, Political Correctness, Menschliches allzu Menschliches. Ein gedrungenes, äußerst verknapptes und künstlerisch anspruchsvolles Werk.“
WDR 3, Stefan Berkholz

„Lisbeth Exner, ausgezeichnete Sachbuchautorin, kennt das Milieu, bringt es einem bitter und böse, von allen nostalgischen Anwandlungen befreit, nahe. Elfriede Jelinek verspricht im Vorwort ‘Lustige Sachen’. Lisbeth Exner löst dieses Versprechen ein. Auch wenn sie ‘lustig’ auf ihre eigene Art und Weise versteht.“
Buchkultur, Konrad Holzer

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